Mit Innovationskraft in die Zukunft: Salzachkraftwerk Stegenwald setzt neue Maßstäbe in der Wasserkraft und ökologischen Integration

26.09.2025
Eröffnung Stegenwald © VERBUND/Johannes Wiedl

v.l.n.r COO VERBUND Achim Kaspar, CEO VERBUND Michael Strugl, Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, CEO Salzburg AG Michael Baminger, VD Salzburg AG Herwig Struber

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Am heutigen Tag feiern VERBUND und Salzburg AG im Beisein von Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Landeshauptfrau Karoline Edtstadler die Eröffnung des neuen Salzachkraftwerks Stegenwald. Diese innovative Wasserkraftanlage ist ein weiterer Meilenstein für die Energietransformation im Bundesland Salzburg und steht als Vorbild für zukünftige Entwicklungen im Bereich der Wasserkraft. Mit einer Investition von 100 Millionen Euro und einer Rekordbauzeit von lediglich zweieinhalb Jahren liefert das Kraftwerk jährlich 74 Gigawattstunden planbaren grünen Strom für etwa 20.000 Haushalte.
Das Salzachkraftwerk Stegenwald ist das siebte Kraftwerk, das aus der erfolgreichen Partnerschaft zwischen VERBUND und Salzburg AG hervorgeht. Alle diese Kraftwerksanlagen tragen gemeinsam zur Erreichung der Klima- und Energieziele Salzburgs bei und steigern die Energie-Resilienz im Bundesland.
VERBUND CEO Michael Strugl betont bei der Eröffnung: „Der Bau und die Inbetriebnahme des Salzachkraftwerk Stegenwald ist eine Erfolgsgeschichte und zeigt wie technische Expertise und enge Zusammenarbeit der Projektpartner VERBUND und Salzburg AG zu exzellenten Ergebnissen führt. Trotz zahlreicher Herausforderungen, wie das Jahrhunderthochwasser im August 2023 oder ein vorübergehender Baustopp im letzten Jahr konnte die Errichtung termingerecht und im Kostenplan abgeschlossen werden.

Das Beispiel Stegenwald zeigt aber auch, dass die Genehmigung für das Kraftwerk rund fünfmal so lange gedauert hat, wie der eigentliche Bau. Das muss sich im Sinne unserer Energiesicherheit und der Klimaneutralität ändern. Wir brauchen schnellere Verfahren und einfachere Rahmenbedingungen. Gesetze, die so klar sind, dass man sie auch umsetzen kann. Nur durch verlässliche Rahmenbedingungen können wir die notwendigen Mittel mobilisieren und unsere Projekte effizient umsetzen. Wenn das nicht schneller geht, wird es länger dauern und teurer.“

Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer: „Mit dem Kraftwerk Stegenwald setzen wir ein klares Signal für eine pragmatische und technologieoffene Energiepolitik. Unser Ziel ist es, Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und leistbare Energiepreise dauerhaft zu sichern. Die Wasserkraft ist hierfür eine der tragenden Säulen unseres Energiesystems. Dieses Projekt zeigt beispielhaft, wie wir die Energiewende mit Augenmaß gestalten: regional verankert, wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig.

Stegenwald ist mit einer Investition von 100 Millionen Euro nicht nur ein starkes Standortprojekt, sondern auch ein wichtiger Baustein für die Wasserkraft-Ausbauziele im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz. Damit stärken wir unsere Energieunabhängigkeit und schaffen die Basis für stabile Strompreise.“
„Die Genehmigungen für das Kraftwerk Stegenwald haben fünf Mal so lange gedauert wie die Bauarbeiten selbst. Das ist für uns ein Auftrag, Verfahren effizienter und schneller zu machen und so Salzburg als Wirtschaftsstandort abzusichern und auszubauen“, sagt Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.
„Wir investieren in den nächsten Jahren entlang unserer sechs strategischen Ambitionen mehr als 1,5 Milliarden Euro - einen Großteil in die Transformation des Energiesystems. Wir wollen dabei unsere eigene erneuerbare Erzeugung fast verdoppeln. Gemeinsam mit VERBUND haben wir durch die Errichtung des Kraftwerks Stegenwald einen wichtigen Schritt in diese Richtung getan,“ sagt Michael Baminger, CEO der Salzburg AG

„Mit der Eröffnung des Kraftwerks Stegenwald ist uns ein bedeutender Meilenstein für die Energieerzeugung in Salzburg gelungen. Mit Stegenwald setzen wir ein starkes Zeichen für die nachhaltige Entwicklung unserer Region in Sachen erneuerbarer Energieerzeugung sowie regionaler Wertschöpfung. Somit stärken wir nicht nur die Unabhängigkeit, sondern sind auch Impulsgeberin für die lokale Wirtschaft“, fügt Herwig Struber, Vorstand der Salzburg AG, hinzu.
VERBUND COO Achim Kaspar weist auf die Zuverlässigkeit der Wasserkraft hin: „Das Salzachkraftwerk Stegenwald steht heute stellvertretend für eine neue Generation der Wasserkraftwerke – effizient, umwelt- und artenfreundlich und zukunftssicher. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Technik und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Obwohl der Klimawandel auch die Wasserkraft herausfordert, bleibt sie ein unverzichtbarer Bestandteil im Kampf gegen die Erderwärmung – gerade, wenn sich die Wetterextreme, wie trockenere Sommer und regenreichere Winter, fortsetzen. Die Zukunft der Wasserkraft ist an den alpinen Flüssen in Österreich auch für die kommenden hundert Jahre gesichert.“

Wertschöpfung bleibt im Land
Die regionale Wertschöpfung beim Bau des Kraftwerks Stegenwald ist beeindruckend: Über 80 Prozent der Investitionen fließen direkt in die Region und nach Österreich.

Die Salzburger Niederlassung der Firma Bodner führte die Baumeisterarbeiten durch, während lokale Unternehmen wie Deisl, SSK und Ehrensberger für Beton- und Steinlieferungen sorgten. Das Kuchler Familienunternehmen GMT-Wintersteller fertigte sämtliche stahlwasserbauliche Komponenten im Raum Salzburg - ein Auftragsvolumen, das sonst oft ins Ausland vergeben wird. Die Maschinensätze lieferte Global Hydro aus Oberösterreich, während Elin und Siemens mit ihren Salzburger Niederlassungen die elektro-leittechnische Ausrüstung beisteuern.
Diese regionale Vergabe minimiert zudem Transportwege und entlastet das öffentliche Straßennetz.

Technische und ökologische Innovationen in der Wasserkraft
Das Besondere an diesem Wasserkraftwerk ist ein innovatives Gesamtkonzept: Die zum ersten Mal liegend eingebauten Kaplan-Turbinen erlauben die gleichzeitige Nutzung der Maschinenfelder für die Hochwasserentlastung. Mit der Überströmung des Maschinenhauses kann im Hochwasserfall rund 20 Prozent mehr Wasser abgeführt werden. Ein weiterer Vorteil durch diese Bauweise ergibt sich für das Landschaftsbild. Das innovative Konzept ermöglicht eine Reduktion der Bauzeit im Vergleich zu klassischen Flusskraftwerken in dieser Größenordnung um ein Viertel.

Das Salzachkraftwerk Stegenwald setzt auch im Bereich der Ökologie auf innovative Lösungen. So werden bei der Wasserführung und bei der Fließgeschwindigkeit im Stauraum neue Wege beschritten. Durch die optimierte Anhebung der Flusssohle werden im Staubereich Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen erreicht, die als Habitate für Fische besonders gut geeignet sind.

Durch die beengte Lage zwischen Bergen, Autobahn und Eisenbahn bot dieser Salzachabschnitt kaum Lebensraum für Fische. Das hat sich mit dem Kraftwerk Stegenwald nachhaltig zum positiven geändert. Ab Mitte Februar 2025 wurde mit der Neugestaltung des alten Flussbettes begonnen und über eine Strecke von rund 500 Metern und einer Breite von bis zu 60 Metern ein neues lebendiges, naturnahes Umgehungsgewässer geschaffen. Die größte Fischwanderhilfe an der Salzach schafft mit ihren Uferbereichen neue Lebensräume für Fische, Tier- und Vogelwelt und werte diesen Salzach-Abschnitt ökologisch auf.

Es ist damit das zentrale Element einer Vielzahl an ökologischen Maßnahmen, die im gesamten ca. 6 km langen Projektgebiet umgesetzt wurden.
VERBUND Wasserkraft Geschäftsführer Michael Amerer und Karl Heinz Gruber betonen, dass sich Wasserkraft und Ökologie ergänzen: „Artenvielfalt, Klimaschutz und Energiesicherheit sind nicht entweder-oder zu betrachten. Klimaschutz in Form der CO2-freien Wasserkraft ist gleichzeitig auch Artenschutz für heimische Arten, die durch die Klimaerwärmung verloren gehen würden. Die Wasserkraft beweist zudem Tag für Tag, dass sie Teil der Lösung der Zukunftsthemen ist. Hier in Stegenwald entstanden durch rund 500 ökologischen Maßnahmen neue Lebensräume für Frösche, Libellen, Vögel und einer Vielzahl an Pflanzen. In den kommenden Monaten und Jahren wird ein Team von Expert:innen mit einem umfassenden Monitoring die Funktionsfähigkeit und Effizienz der ökologischen Maßnahmen begleiten und dokumentieren. Das stellt sicher, dass das Kraftwerk Stegenwald nicht nur für saubere Energie, sondern auch für einen positiven Einfluss auf die Natur bekannt wird.“

Feierlicher Festakt
Bei dem feierlichen Festakt versammelten sich zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Anwohner:innen, um die Eröffnung des Salzachkraftwerks gemeinsam mit VERBUND und Salzburg AG zu feiern. Zu den Ehrengästen, die ihre Glückwünsche überbrachten, zählten unter anderem Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek, sowie Altlandeshauptmann und Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG, Wilfried Haslauer, zusammen mit zahlreichen Bürgermeistern der Anrainer-Gemeinden. Der Festakt wurde von den Trachtenmusikkapellen aus Werfen und Tenneck sowie den Struberschützen stimmungsvoll umrahmt.

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Bilder (3)

Eröffnung Stegenwald
5 472 x 3 648 © VERBUND/Johannes Wiedl
feierliche Inbetriebnahme Stegenwald
5 472 x 3 648 © VERBUND/Johannes Wiedl
Maschinenhalle
5 472 x 3 648 © VERBUND/Johannes Wiedl

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