Gemeinsam mit dem Salzburger Startup Ocean Maps hat die Salzburg AG ein neues Projekt ins Leben gerufen. Mit Hilfe von Drohnen und Sonargeräten werden dreidimensionale Unterwasserkarten für die Wasserkraftwerke des Energieversorgers erstellt. Mit diesen Visualisierungen können Ablagerungen unter Wasser vor den Kraftwerken geortet und mögliche Schäden an Wehranlagen aufgedeckt werden. Die neue Technologie spart pro Jahr tausende Euro Kosten und Zeit ein.
Mit der Technologie des Salzburger Startups wird die Umgebung und die Unterwasserwelt vor den Wehranlagen aufgenommen und gescannt. Ziel ist es, herauszufinden, wie viel Holz, Sand und Schotter sich unter Wasser abgelagert haben und welchen Zustand die Kraftwerksmauern aufweisen. Eine Drohne misst dabei die Oberfläche bis zum Wasserspiegel, die Unterwasserwelt wird von einem speziellem Sonargerät vermessen. Das Ergebnis ist ein 3D-Modell, das Aufschluss über die Situation unter Wasser gibt. „Vor dem Einsatz dieser digitalen Lösung mussten Taucher die Aufgabe übernehmen. Das gestaltete sich meist als sehr schwierig, da die Sicht unter Wasser sehr schlecht ist und die Taucher keine genauen Daten liefern konnten“, berichtet Markus Matschl, Leiter Erneuerbare Erzeugung der Salzburg AG, und fügt hinzu, „Zudem waren die Tauchgänge sehr zeit- und kostenintensiv. Und die Mess-Ergebnisse waren meist nicht komplett zuverlässig.“
Neue Technologie spart Zeit und Geld
Konkret wurde bereits unter anderem beim Turbineneinlauf Wiestalstausee eine solches 3D-Modell erstellt. Durch den Einsatz der Drohne und des Sonars konnte festgestellt werden, wo Verlandungen vorkommen. Die Ergebnisse der Messung wurden vor Ort unmittelbar mit einem Bagger abgestimmt, der mittels GPS-Überwachung unter Wasser den Turbineneinlauf freiräumte – und das vollkommen ohne Sicht. „Durch diese neue Technologie können pro Jahr erhebliche Kosten und vor allem auch Zeit eingespart werden“, erklärt Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG.
Kooperation durch Innovationsprogramm
Die Kooperation mit dem Salzburger Startup Ocean Maps hat sich 2018 aus dem Innovationsprogramm der Salzburg AG ergeben. Im Rahmen der Innovation Challenge, die jedes Jahr aufs Neue stattfindet, präsentieren nationale und internationale Startups ihre Geschäftsmodelle. „Ocean Maps präsentierte sich letztes Jahr im Rahmen der Innovation Challenge #3 und wir haben sofort das Potential erkannt. Gemeinsam mit dem Fachbereich Erzeugung, der für die Kraftwerke verantwortlich ist, wurde damals das Pilotprojekt umgesetzt“, erläutert Georg Baumgartner, Leiter des Bereichs Innovation der Salzburg AG. Leonhard Schitter ergänzt: „Die Kraftwerke Sohlstufe-Lehen und Puch-Urstein wurden im ersten Schritt vermessen. Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend und somit haben wir beschlossen, die Zusammenarbeit weiter fortzuführen und zu vertiefen. Die Kooperation mit dem Startup ist ein logischer Schritt und eine konsequente Fortentwicklung unserer Innovations- und Digitalisierungsstrategie. Die Salzburger AG wandelt sich so zu einem digitalen Technologieunternehmen.“