20 Jahre Salzburg Netz GmbH: Versorgungssicherheit für Generationen Salzburg Netz GmbH

30.06.2025
20 Jahre Salzburg Netz GmbH © Salzburg AG/Kolarik

v.l. Vorstand der Salzburg AG, Herwig Struber und die beiden Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH, Christina Staude und Johannes Walsberger

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Seit der Gründung der Salzburg Netz GmbH im Jahr 2005 hat sich die 100 % Tochter der Salzburg AG als verlässliche Partnerin für Versorgungssicherheit und Strominfrastruktur im Bundesland Salzburg etabliert. Mittlerweile betreibt das Unternehmen ein beeindruckendes Netz an Infrastruktur. Alleine das Stromnetz hat eine Länge von mehr als 18.300 Kilometern. Bei der Transformation des Energiesystems hin zu 100 % erneuerbaren Energieträgern, spielt der Ausbau der Netzinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Die Salzburg Netz GmbH hat in den letzten zwei Jahrzehnten den Grundstock für diesen Prozess gelegt und dafür von 2005 bis 2024 rund 843 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes investiert. Hierbei orientiert sich die 100 % Tochter der Salzburg AG an der Strategie des Konzerns. Mit der Ambition „Decarbonizer“ zu werden, hat sich die Salzburg AG als Ziel gesetzt, ihre Produktion von erneuerbarem Strom bis 2040 zu verdoppeln und 100 % klimaneutral zu sein. Ein Ziel, das nur gemeinsam mit der Salzburg Netz GmbH gelingen kann.

Kennzahlen der Salzburg Netz GmbH

  • Stromnetzlänge der Netz GmbH: 18.370 km
  • 110 kV Leitungen: 610 km
  • Mittelspannungsleitungen: 4.590 km
  • Niederspannungsleitungen: 13.170 km
  • 28 Umspannwerke
  • 46 Umspannstationen
  • 5.140 Trafostationen
  • Rund 10 % der Trafostationen sind ferngesteuert
  • 1.400 MW installierte Einspeiseleistung
  • Durchschnittliche jährliche Ausfallsdauer für 2024: 20,02 Minuten pro Jahr
  • Anzahl der Mitarbeiter:innen: 762

Das Netz schläft nie: Zeitreise der Netzlandschaft
Die Anfänge der Elektrifizierung der Stadt Salzburg gehen auf das Jahr 1887 zurück. Ab 13. Oktober wurden 60 Gebäude von 16:00 bis 01:00 Nachts versorgt. Nach und nach wurde das Netz immer weiter ausgebaut. Damals fiel dies in die Zuständigkeit der privaten Elektrizitätsunternehmer Bertel & Demel, die mit dem ersten öffentlichen Elektrizitätswerk Österreichs die Stromversorgung in der Stadt Salzburg einleiteten. Bereits 1888 wurde ihre Unternehmung in die „Elektrizitätswerke Salzburg“ Aktiengesellschaft umgewandelt – ein bedeutender Schritt in Richtung institutionalisierter Stromversorgung in der Stadt.

Um später für das wachsende Netz an Strominfrastruktur gerüstet zu sein, hat man im Stadtgebiet die ersten Umspannwerke errichtet. Das Umspannwerk Maxglan und das Umspannwerk Lehen wurden in den 1940er-Jahren noch direkt vor Ort betrieben und gewartet. Damals wohnte ein sogenannter Wart im Umspannwerk, um bei Bedarf direkt in das Stromnetz eingreifen zu können. Nicht nur in der Stadt Salzburg – auch in den Gauen hat man einiges bewegt. Die Umspannwerke und das Stromnetz in Pinzgau, Pongau und Lungau wurden durch die damalige SAFE (Salzburger AG für Energiewirtschaft) systematisch ausgebaut.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Infrastruktur kontinuierlich erweitert:

  • In den 1950er bis 1980er Jahren entstanden zahlreiche neue Umspannwerke in allen Bezirken/Gauen, darunter auch das Umspannwerk Hagenau im Jahr 1951, welches mithilfe des Marshall-Plans finanziert wurde.
  • In Folge der Energiekrise 1973 stieg die Nachfrage nach Strom enorm und machte große Investitionen für den Stromnetzausbau nötig. Damals wurde die Elektrifizierung ländlicher Gebiete abgeschlossen.
  • In den 1990er-Jahren erfolgte der Einstieg in neue Geschäftsfelder wie Telekommunikation und Internetdienste.

Im Zuge der Liberalisierung der Energiemärkte in der EU und der gesetzlichen Verpflichtung, den Netzbetrieb von den marktgetriebenen Bereichen Erzeugung, Handel und Vertrieb zu trennen, wurde im Jahr 2005 die Salzburg Netz GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der Salzburg AG, die aus der Fusion der Salzburger Stadtwerke mit der SAFE im Jahr 2000 hervorging, gegründet. Sie übernahm die Verantwortung für den Netzbetrieb und die Weiterentwicklung der Strominfrastruktur im Bundesland Salzburg.

Seither hat die Salzburg Netz GmbH nicht nur stetig in den Ausbau der Strominfrastruktur investiert, es sind auch einige richtungsweisende Großprojekte abgewickelt worden. So wurde beispielsweise von 2011 bis 2017 in Köstendorf das Smart Grid der Zukunft getestet um zu sehen, wie sich Einspeisung, Verbrauch und Steuerung der Erzeugung und Lasten in einem modernen Netz verhalten. Unter Smart Grids versteht man sogenannte intelligente Netze, diese sind vor allem im Zusammenhang mit dem Ausbau erneuerbarer Erzeugung und dezentraler Erzeugungsanlagen sowie Energiegemeinschaften unverzichtbar.

Seit 2009, also seit über fünfzehn Jahren, lag ein Schwerpunkt der Weiterentwicklung des Stromnetzes auf der Verkabelung der Leitungen im Nieder- und Mittelspannungsbereich. Mehr als 87 % der Leitungen der Salzburg Netz GmbH sind mittlerweile verkabelt. Nur mehr rund 2.300 Kilometer des insgesamt mehr als 18.300 Kilometer langen Stromnetzes sind noch Freileitungen.

Auch im Zuge der Bauarbeiten zur 380 kV Salzburgleitung hatte die Salzburg Netz GmbH einiges zu tun: Insgesamt errichtete der Salzburger Netzbetreiber 45 km 110 kV Leitungen neu und baute im gleichen Zug 17 km 110 kV Leitungen mit 70 Strommasten ab. Um das Netz weiter auszubauen errichtete man außerdem zwei weitere Umspannwerke. Ein Umspannwerk zur 380/110 kV Übergabestelle an die APG in Elixhausen und eines in Dienten.

Die Salzburg Netz GmbH betreibt nicht nur eines der zuverlässigsten Stromnetze Österreichs – sie bewegt sich auch in luftigen Höhen und beeindruckenden Dimensionen:

  • Die höchstgelegene Trafostation samt Mittelspannungsleitung befindet sich auf 3.029 Metern Seehöhe – am Kapruner Gipfelhaus am Kitzsteinhorn.
  • Die höchstgelegene Hochspannungsleitung verläuft auf 2.440 Metern Höhe zwischen Böckstein und Nassfeld – ein technisches Meisterstück inmitten der Hohen Tauern.
  • Der größte Kabelquerschnitt im Netz misst 2.500 mm² Kupfer – verlegt im Umspannwerk Pongau. Mit einer Übertragungsleistung von 360 MVA entspricht das in etwa dem Strombedarf der gesamten Stadt Salzburg.
  • Und das längste freie Spannfeld im Netzbetrieb misst stolze 1.020 Meter – am Eingang ins Gasteinertal. Eine beeindruckende Ingenieursleistung über alpine Täler hinweg.

Intelligente Netze: der Ausbau geht voran, das Netz wächst mit
Der Strombedarf in Salzburg, Österreich und Europa hat sich über den Zeitverlauf extrem gewandelt und wird in den nächsten Jahren noch einmal deutlich steigen. Um mehr Strom aus Erneuerbaren bereitstellen zu können, benötigt man neben den erneuerbaren Ressourcen auch Netze, die diese steigende Last tragen können.

Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen dieser Transformation ist die Umstellung auf Smart Meter, so genannte intelligente Stromzähler. Sie hilft nicht nur dabei die Netze intelligenter zu machen, sie ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt für den sicheren Betrieb der Strominfrastruktur im Bundesland Salzburg und fixer Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung. Smart Meter bringen aber auch eine Reihe von nützlichen Vorteilen für Kund:innen mit sich, sind sie zum Beispiel Voraussetzung für die Teilnahme an Energiegemeinschaften. Auch die Integration einer eigenen PV-Anlage wird mit dem Smart Meter möglich. Darüber hinaus ist die Ablesung, je nach gewählter Einstellung, einfach und bequem und das jährliche Ablesen wird automatisiert durchgeführt. Insbesondere bekommen die Kund:innen monatliche Verbrauchsinformationen oder auf Wunsch auch Viertelstundenwerte, wodurch mögliche große Stromverbraucher im Haushalt besser identifiziert werden können.

Die Salzburg Netz GmbH ist als Stromnetzbetreiber für die flächendeckende Einführung der Smart Meter im Netzgebiet verantwortlich. Die gesetzlich vorgeschriebene 95%-Mindestausrollquote hat die Salzburg Netz GmbH schon vor Ablauf der Frist Ende 2024, im Februar 2024 erfüllt. Insgesamt tauschte die Salzburg Netz GmbH rund 425.000 mechanische Stromzähler gegen digitale Smart Meter. Alleine in der Stadt Salzburg waren es rund 140.000 Zähler. Mit welcher Funktionalität das intelligente Ablesegerät genutzt wird, blieb bzw. bleibt den Kund:innen selbst überlassen.

Zahlen, Daten, Fakten zu Smart Meter:

  • Größtes Infrastruktur- und Digitalisierungsprojekt der Salzburg Netz GmbH/Salzburg AG
  • Investitionsvolumen rd. 195 Mio. €
  • Programmlaufzeit 2014 bis 2024 mit der Abwicklung von 28 Projekten
  • Anzahl interner Mitarbeiter:innen 854 bzw. rd. 590.000 geleistete Stunden
  • Tausch von rd. 425.000 Zähler mit 217 Monteur:innen und 3.687 Qualitätssicherungen vor Ort
  • Höchste wöchentliche Montagerate rd. 8.300 Smart Meter
  • Neuimplementierung sowie Einbindung von mehr als 20 IT-Systemen
  • Verarbeitung von rd. 60 Mrd. Zählerständen pro Jahr im Vollausbau

Versorgungssicherheit: DNA der Salzburg Netz GmbH
Eine intakte Stromversorgung ist für sämtliche Bereiche der Gesellschaft unverzichtbar geworden. Die gesamte Telekommunikation, die Wärme- und Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung funktionieren nur mit einem intakten Netz. Auch Blaulichtorganisationen, der gesamte Gesundheitsbereich, der öffentliche Verkehr inklusive E-Mobilität sowie der Verwaltungsbereich und Tourismus oder Industrie sind ebenso von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig.

Die zentrale Aufgabe der Salzburg Netz GmbH als Netzbetreiber für das Bundesland Salzburg ist es, diese Versorgungssicherheit 24/7, 365 Tage im Jahr zu garantieren. Darunter versteht man das Zusammenspiel von Erzeugung, Verteilung und Verbrauch von elektrischer Energie zu jedem Zeitpunkt. Entsprechend ihrer Verantwortung und Aufgabe ist die Salzburg Netz GmbH auf Ereignisse und Störungen unterschiedlichster Größenordnung vorbereitet. Landesweit sind rund um die Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bereitschaft um bei Störungen die Versorgung schnellstmöglich wiederherzustellen. Im Vorfeld von Wetterereignissen wie Föhnstürmen oder Hochwässern werden die Bereitschaftsdienste verstärkt. Wenn erforderlich, werden hierbei zusätzliche Technikerinnen und Techniker mobilisiert. Die Salzburg Netz GmbH ist auf das Szenario eines Blackouts vorbereitet und führt dazu auch entsprechende Übungen durch. Unabhängig davon steht die Salzburg Netz GmbH gemeinsam mit der Salzburg AG im Ernstfall eng mit der Landeswarnzentrale, dem Katastrophenschutzreferat des Landes Salzburg und dem überregionalen Netzbetreiber APG in Kontakt.

Seit 2005 hat sich die Versorgungszuverlässigkeit (ASIDI: Average System Interruption Duration Index) um nahezu ein Drittel auf unter 26 Minuten pro Jahr reduziert.



Rein für 2024 lag der Wert sogar nur bei 20,02 Minuten pro Jahr. Damit liegt die Salzburg Netz GmbH deutlich unter dem österreichweiten Schnitt (2023) mit 32,21 Minuten pro Jahr. Bei diesen beiden Werten sind „regional außergewöhnliche Wetterereignisse“ ausgenommen.

Die drei häufigsten Gründe für Stromausfälle sind Blitzschlag, Baumfall oder Baggerarbeiten. Der Orkan Kyrill 2006, der Sturm Emma im Jahr 2008 oder auch die Hochwassersituationen in den Jahren 2013, 2019 und 2021 forderten das gesamte Team der Salzburg Netz GmbH. Auch übermäßiger Schneefall, wie im Jänner 2019, und die Störung am Windsfeld gehörten zu den besonderen Vorkommnissen aufgrund von extremen Wetterphänomenen. Derartige Extremereignisse waren für die Salzburg Netz GmbH besonders prägend, da unabhängig von der Abteilung und Funktion jeder Mitarbeiter mit vollem Einsatz und Engagement für Haushalte und Kund:innen Tag und Nacht sein Bestes gab. Der Salzburg Netz GmbH gelang es durch Teamwork die Ausfallzeiten gegenüber anderen EVUs (Energieversorgungsunternehmen) relativ gering zu halten.

Investitionen in die Zukunft: Salzburg Netz GmbH baut weiter aus
Der Weg hin zu 100 % erneuerbarer Energieerzeugung gelingt nur mit dem Ausbau der Netzinfrastruktur. Daher investiert die Salzburg Netz GmbH alleine im Jahr 2025 rund 125 Mio. Euro in eben diese, rund 116 Millionen davon fließen in das Stromnetz.



Neben der Fertigstellung des Umspannwerks Dienten Ende 2025 beginnt man mit dem Bau eines weiteren Umspannwerks in Anthering. Parallel dazu werden 110 kV-Hochspannungsleitungen im ganzen Bundesland errichtet, verstärkt oder verkabelt. In den nächsten Jahren wird ähnlich viel in das Stromnetz investiert werden müssen, um die Kapazitäten vor allem für erneuerbare Erzeugungsanlagen und E-Ladestationen bereitstellen zu können. Hier hat die Salzburg Netz GmbH in den nächsten Jahren einiges vor. Während sich der Ausbau der Nieder- und Mittelspannungsebene eher an Kund:innenanforderungen orientiert, ist die Salzburg Netz GmbH bezüglich der weiteren Anforderungen an das Stromnetz auch laufend mit Gemeinden im Austausch. In Abstimmung mit den Gemeinden werden z.B. Freileitungen im Zuge der Errichtung eines Radweges verkabelt. So profitieren beide Seiten vom Ausbau der Netze. Um die Versorgungssicherheit im Netzgebiet der Salzburg Netz noch weiter zu erhöhen, hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt besonders ausgesetzte und störanfällige Mittelspannungs-Freileitungen zu verkabeln. Wie vorher schon beschrieben, ist es essenziell die Netze auf die zukünftigen Anforderungen des erneuerbaren Ausbaus auszurichten. Hier hat die Salzburg Netz GmbH bereits viel erreicht, sie arbeitet aber kontinuierlich an der Erweiterung der Netzkapazitäten und der gesamten Netzinfrastruktur und errichtet auch in den nächsten 5 bis 10 Jahren weitere Umspannwerke und Netzknotenpunkte.

In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 350 MW erneuerbare Erzeugung ans Netz der Salzburg Netz GmbH angeschlossen. Aktuell sind es bereits über 29.000 Zählpunkte für erneuerbare Erzeugung, davon über 28.500 für Photovoltaik, das ergibt eine installierte Einspeiseleistung von 1.400 MW ins Stromnetz der Salzburg Netz GmbH.







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Salzburg Netz GmbH feiert 20 Jahre
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