VERBUND und Salzburg AG starten „Energiedialog Golling“ zu einem geplanten Wasserkraftprojekt an der Salzach

17.06.2024
Energiedialog Golling © Salzburg AG

Salzburg AG Projektteam v.l.n.r Projektleiter Hannes Badura (VERBUND), Stephan Seiwald (Leiter Engineering Salzburg AG), Projektleiterstellvertreter Thomas Lebesmühlbacher (Salzburg AG)

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Der Ausbau der heimischen erneuerbaren Energien zur Erreichung der Energie- und Klimaziele und von mehr Unabhängigkeit ist eine der zentralen Säulen der Energiezukunft in Salzburg. Dabei spielt die Wasserkraft eine wichtige Rolle. „Das geplante Salzachkraftwerk Golling befindet sich noch in der Vorprüfungsphase. Uns ist es aber wichtig, die Gollingerinnen und Gollinger frühzeitig und transparent über die laufenden Schritte zu informieren“, betont Projektleiter Hannes Badura. Im Rahmen einer zweitägigen Dialogveranstaltung, die am 14. und 15. Juni in der Mittelschule Golling stattfand, stellten VERBUND und Salzburg AG ihre ersten Pläne für das geplante neue Wasserkraftwerk vor.
Nach einer Präsentation für die Gemeinderatsmitglieder Mitte Mai 2024 hatten am Freitag und Samstag die Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger von Golling die Gelegenheit zum Austausch mit dem Projektteam. Bei Stationen zu den Themen Energieversorgung, Genehmigungsverfahren und Ökologie diskutierten die Projektbetreiber mit den Bürger:innen über die Herausforderungen der Energietransformation am Beispiel des „Salzachkraftwerks Golling“ mit dessen möglichen Nutzen für die Region. „Wir wollen zuhören, was den Gollinger:innen bei Energiethemen wichtig ist und was ihre Fragen zum Kraftwerksprojekt sind. Der sensible Umgang mit der Salzachklamm wird dabei einen wichtigen Teil im weiteren Dialog ausmachen“, ergänzt Badura.

„Seitens der Gemeinde Golling stehen wir einem Ausbau der erneuerbaren Energien grundsätzlich positiv gegenüber. Uns ist sehr wichtig, dass offen und transparent kommuniziert wird und die Bevölkerung vom Anfang an miteinbezogen wird. Was das Naturdenkmal Salzachöfen betrifft, ist es uns wichtig, dass nicht nur das Klammerlebnis erhalten bleibt, sondern dies auch zum Anlass genommen wird, die Klamm weiterzuentwickeln“, sagt Bürgermeister Martin Dietrich.

Salzachkraftwerk Golling: großer Schritt in Richtung Klimaneutralität und mehr Unabhängigkeit
Um den zukünftigen Anforderungen eines steigenden erneuerbaren Strombedarfs gerecht zu werden und die Energietransformation weiter voranzutreiben, planen VERBUND und Salzburg AG ein gemeinsames Wasserkraftwerk in Golling zu errichten. Damit wird auch ein zusätzlicher Schritt in Richtung mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung gesetzt. Daher wurde das Projekt auch als wesentlicher Baustein im „Masterplan Klima und Energie 2050“ der Salzburger Landesregierung aufgenommen.

Das geplante „Salzachkraftwerk Golling“ soll rund 30 MW Leistung haben und jährlich rund 130 Millionen Kilowattstunden grünen Strom aus Wasserkraft erzeugen. Das reicht im Durchschnitt zur Versorgung von 35.000 bis 40.000 Haushalten.

Das Kraftwerk besteht aus einer Wehranlage mit einem Einlaufbauwerk flussab der Tauernautobahnbrücke am Pass Lueg. Durch einen 1,7 Kilometer langen Druckstollen durch den Ofenauerberg wird ein Teil des Wassers der Salzach zum Maschinenhaus im Gollinger Ortsteil Ofenau im Bereich der Taggerstraße geleitet. Der dort produzierte Strom wird in das Mittelspannungsnetz eingespeist.

Augenmerk auf Salzachklamm
Die Salzachklamm ist ein besonderer Ort und ein Naherholungsraum. Daher steht diese in der Projektentwicklung in einem ganz besonderen Fokus und wird – wie seitens der Gemeinde immer wieder betont - als Naherholungsraum weiterentwickelt.

Was die Fragen der künftigen Wasserführung und der Ökologie in der Klamm betrifft, werden diese im Rahmen der umfangreichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) behandelt. Als ein Richtwert für den Wasserstand in der Salzachklamm kann davon ausgegangenen werden, dass mindestens die derzeitige Winterwasserführung der Salzach gegeben ist, während zwei Monaten im Jahr ist die Wasserführung auch höher. Bei Hoch- und Niedrigwasser ändert sich an den Verhältnissen im Vergleich zum Jetztzustand nichts, da der Kraftwerksbetrieb eingestellt wird.

Durch die enge Schlucht und die starke Strömung wird sich augenscheinlich kaum eine Änderung des Wasserstands ergeben, was im Rahmen der zweitägigen Informationsveranstaltung durch Bilder und Videos dokumentiert wurde.

Die durch die Wirbelbildung des fließenden Wassers entstandenen riesigen Erosionskolke auf den Felswänden bleiben gut sichtbar. Das Salzachwasser wird auch zukünftig diese Erosionsprozesse unaufhörlich weitertreiben. Diese geologischen Formationen über dem Wasser sind auch der Grund für die Ausweisung der Salzachöfen als Naturdenkmal. Die Geräuschkulisse durch das Wasserrauschen wird durch die Felswände reflektiert und bleibt für die Besucher weiterhin erlebbar. „Dieser erste subjektive Eindruck wird im weiteren Projektverlauf noch durch unabhängige Experten beurteilt,“ betont Projektleiter Hannes Badura.

Fokus auf Ökologie und Artenvielfalt
Sämtliche Projektteile für das Salzachkraftwerk Golling befinden sich außerhalb des Natura 2000 Gebiets „Schluchtwald Stegenwald“ und werden daher durch das Projekt nicht beeinflusst.

VERBUND und Salzburg AG setzen bei der Planung aber ohnehin einen besonderen Fokus auf Biodiversität und Umwelt. Vor dem Bau werden betroffene Tiere wie Vögel, Amphibien, Schlangen und Käfer in zuvor hergestellte Ersatzlebensräume gebracht. „Wir rechnen mit rund einem Jahr Vorbereitungszeit“, sagt Katharina Hambaumer, zuständig für die Ökologie im Projektteam.

Kreislaufwirtschaft entlastet das öffentliche Straßennetz, verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen
Die Projektbetreiber streben in der Realisierung eine möglichst durchgängige Kreislaufwirtschaft an. Gewonnene Materialien aus dem Stollenbau sollen etwa bei der Firma LEUBE weiterverarbeitet werden, die Gespräche dazu wurden bereits aufgenommen. Damit soll gewährleistet werden, dass der Großteil des Verkehrs innerhalb der Baustelle abgewickelt wird, um das öffentliche Straßennetz weitestgehend zu entlasten. Dadurch wird der Treibstoffverbrauch von Baufahrzeugen und LKW so reduziert, dass bereits nach wenigen Monaten im Kraftwerksbetrieb die CO2 Bilanz der Baustelle ausgeglichen wird.

Große Teile der ober- und unterirdischen Bauwerke werden auf bereits gewidmeten Gewerbeflächen geplant. Auch die Nutzung von bereits vorhanden Bergbaugebieten zur Lagerung von Material führt zu einem sorgsamen Umgang mit Bodenressourcen.

UVP-Einreichung für 2025 geplant
Die Einreichung der umfassenden Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung ist 2025 geplant. Die Prüfung dauert bei derartigen Projekten in der Regel zwei bis drei Jahre, womit ein Baubeginn frühestens 2028 realistisch ist. Die Bauzeit beträgt mit den ökologischen Vorarbeiten bis zu vier Jahre.

Die Salzburg AG ist ein innovatives, digitales und nachhaltiges Green Tech Unternehmen, das mit seinen Produkten und Dienstleistungen das Leben der Salzburgerinnen und Salzburger erleichtert. Aufgrund seines einzigartigen Portfolios kann das Unternehmen digitalisierte Lösungen in allen Lebensbereichen anbieten. Nachhaltige und klimafreundliche Versorgung mit sauberer Energie, Telekommunikation, Internet und Kabel TV sind allen Salzburgerinnen und Salzburgern garantiert. Die Salzburg AG ist außerdem Komplettanbieter in den Bereichen E-Mobilität und Photovoltaik. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete die Salzburg AG mit rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2,7 Milliarden Euro Umsatz.


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