Aktuelles aus der Salzburg AG

07.03.2023
Vorstand der Salzburg AG mit Aufsichtsratsvorsitzendem © Salzburg AG/Neumayr

Vorstand der Salzburg AG mit Aufsichtsratsvorsitzendem

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Strompreisentwicklung im Zeitverlauf
Die Preisentwicklung der letzten zwölf Monate war geprägt von Volatilitäten an den internationalen Rohstoffmärkten sowie von der unsicheren Zukunft der europäischen Gasversorgung. Seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 kam es v. a. in Asien zu einer verschobenen und ab 2021 auch zu einer deutlich erhöhten Nachfrage am Energie- und Rohstoffmarkt. Dies führte zu knappen Ressourcen auf den Märkten und massiven Preissteigerungen.
Die geopolitisch angespannte Lage verursacht durch den Ukraine-Krieg brachte nicht nur massive Unterbrechungen der Gaslieferkette mit sich, sondern ließ die Preise an den internationalen Rohstoffbörsen weiter steigen.
Um sich strategische Gasreserven für den Winter zu sichern, wurden Anstrengungen unternommen, alternative Lieferquellen für Erdgas zu erschließen. Was der Versorgungssicherheit nützte, führte aber gleichzeitig auch zu höheren Erdgaspreisen. Ende August 2022 gab es an der Börse historische Höchstpreise für Strom und Gas. Der milde Winter 2022/23 führte zu einer geringen Gas-Nachfrage und einer stabilen Stromverfügbarkeit. Dies ließ die Preise an der Börse vorübergehend sinken.

Preisgestaltung der Salzburg AG
Die Strommengen für Kund:innen der Salzburg AG werden entweder am Großhandelsmarkt oder aus Eigenerzeugungsmengen, die zu Marktpreisen bewertet werden, beschafft. Die Kraftwerke der Salzburg AG decken bilanziell im Jahresschnitt knapp 50 % des Verbrauchs ab. Wasserkraft macht dabei einen Anteil von rund einem Drittel des Verbrauchs aus.

Die Eigenerzeugung deckt sich in der Regel nicht mit den Verbrauchsstrukturen. Durch diese Differenz der Erzeugungsmengen und der Kundenverbräuche muss die Salzburg AG einen Großteil der Mengen zukaufen. So ergeben sich für den Handel folgende Notwendigkeiten:

› Deckung der jährlichen Mengen, die nicht aus Eigenerzeugung kommen
› Unterjähriger Ausgleich, um die Jahresstruktur zu decken
› Kurzfristiger Handel von abweichenden Mengen (z. B. Schwankungen aufgrund des Last- und Erzeugungsverhaltens)
› Die Beschaffung der Strommengen für Kund:innen der Salzburg AG erfolgt immer für einen längeren Zeitraum im Voraus.
› So wird nicht nur eine gewisse Risikostreuung (für sehr hohe und sehr niedrige Preise) erreicht, es entsteht auch eine Preisstabilität für Haushaltskund:innen

Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, das Risiko zu minimieren und den Kund:innen möglichst Preisstabilität zu geben, hat die Salzburg AG ihre gesamten Strommengen für 2023 bereits beschafft. Das Unternehmen musste aber wie andere Versorger auch ihre Preise mit 1.1.2023 anpassen.
Die aktuell zu beobachtende Entspannung am Großhandel kommt zeitverzögert bei den Kund:innen an, weil die benötigten Mengen für 2023 bereits eingekauft wurden. Sobald es möglich ist, werden Preisvorteile weitergegeben. Derzeit lässt sich hier noch keine seriöse Prognose abgeben, der Ausblick ist noch verhalten.

Neuer Tarif „Stromwärme OK 2023“ – Preissenkung um 20 Prozent
Um die Kund:innengruppe mit Elektrospeicherheizungen und Direktheizungen weiter zu entlasten, bietet die Salzburg AG jetzt einen neuen Tarif an. Aufgrund der warmen Witterung und dem dadurch geringeren Verbrauch ist es in diesem Segment möglich eine Kund:innenaktion mit einem neuen, gesenktem Tarif anzubieten:
› Mit 20 Cent/kWh Arbeitspreis netto für Tag- und Nachtstrom ist der neue „Stromwärme OK 2023“ um 20 % günstiger.
› Tarifwechsel erfolgt mittels Formular auf der Landingpage oder via Antwortkarte
› Der Stromkostenzuschuss der Salzburg AG auf die ersten 2.900 kWh bleibt aber weiterhin bestehen
› Der Tarif kann nicht für Boiler und Wärmepumpen mit eigenem Zähler angewendet werden, da es hier bereits bestehende Förderungen von Bund und Land gibt.

Der Tarif soll noch im April 2023 angeboten werden und betrifft etwa 30.000 Kunden.

Damit wird neben den Unterstützungen durch Bund und Land das umfangreiche Entlastungspaket der Salzburg AG, um einen weiteren Baustein erweitert. Es wurde bereits eine ganze Reihe umgesetzt:
› 100 Freistromtage für Gewerbekund:innen
› 100 Freistromtage für Landwirt:innen
› Stromkostenzuschuss der Salzburg AG analog zur Strompreisbremse des Bundes für Wärmepumpen ohne eigenem Zähler und Stromheizungen im Tarif „Stromwärme OK“
› Kein Neukund:innentarif
› Keine Erhöhung des Gastarifs

Auswirkungen Verbund-Urteil und Rechtsgutachten Arbeiterkammer
Sowohl beim Verbund-Urteil als auch beim Rechtsgutachten der Arbeiterkammer gibt es eine erste Rechtseinschätzung der Salzburg AG:

Ad Verbund-Urteil:
Nach einer ersten rechtlichen Einschätzung trifft dieses Urteil aus folgenden Gründen auf die Salzburg AG nicht zu:
› Die Salzburg AG verwendete den Begriff „Preisanpassung“ in ihrer Kundeninformation und nicht wie der Verbund „Wertsicherung“. Dieser Begriff kann laut Handelsgericht Wien irreführend ausgelegt werden.
› Der Mitbewerber verwendete in der Kommunikation zudem den fast ausschließlichen Anteil der Eigenerzeugung insbesondere der Wasserkraft. Dies hat die Salzburg AG nicht gemacht. Außerdem ist der Eigenerzeugungsgrad deutlich niedriger. Dieser liegt bilanziell bei maximal 50 Prozent, wobei der Wasserkraftanteil bei rund einem Drittel liegt.

Ad Rechtsgutachten Arbeiterkammer:
Auch das Gutachten der Arbeiterkammer wurde seitens eines Gutachters im Auftrag der Salzburg AG einer ersten rechtlichen Einschätzung unterzogen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Rechtsmeinung von Prof. Schopper nicht geteilt wird. Allerdings ist diese Gesetzesmaterie noch relativ jung und nicht ausjudiziert. Es wird eine gerichtliche Klärung notwendig sein, um Kund:innen echte Rechtssicherheit zu geben. Der Vorstand der Salzburg AG ist in dieser Frage in Gesprächen mit der Arbeiterkammer.

Jahresabschluss und Ergebnis
Die Situation am Energiemarkt ist weiterhin volatil und angespannt und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Die energiewirtschaftliche Lage ab 2021 muss im Jahresabschluss der Salzburg AG 2022 adäquat und korrekt abgebildet werden. Dazu kommen Kritikpunkte des Landesrechnungshofes und des Kontrollamtes am Rechnungswesen der Salzburg AG. Auch wenn die Ansichten vom Unternehmen nicht zu 100 % geteilt werden, nimmt man diese Hinweise ernst und prüft sie dementsprechend sorgfältig.
Darüber hinaus ist gerade in Prüfung inwieweit das mögliche Risiko des AK-Rechtsgutachtens berücksichtigt werden muss. Diesbezüglich ist man bereits mit dem Wirtschaftsprüfer in Abstimmung. Der Jahresabschluss wird selbstverständlich innerhalb der vorgesehenen Fristen – fünf Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres – vorgelegt.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen besteht das Risiko eines deutlichen Gewinneinbruchs der derzeit noch nicht seriös abgeschätzt werden kann.

Neustrukturierung Verkehr
Generell ist festzustellen, dass auch das Kontrollamt auf die rechtlichen Gutachten verweist, dass der eingeschlagene Weg zur Gründung einer neuen Gesellschaft rechtlich notwendig ist. Die Hinweise, die im Kontrollamtsbericht enthalten sind, werden vom Unternehmen ernstgenommen. Unabhängig davon arbeitet die Salzburg AG mit allen Partner:innen weiter konsequent an einer Verbesserung der Situation für Fahrgäste und Mitarbeiter:innen.

Aus Sicht der Salzburg AG ist der vom Kontrollamt angesetzte Investitionsbedarf von 150 bis 240 Millionen deutlich zu hoch angesetzt. Die Salzburg AG hat in den vergangenen Jahren bereits permanent in den Verkehrsbereich investiert und tut dies auch weiterhin. Die Salzburg AG rechnet in den kommenden zehn Jahren mit einem Investitionsbedarf in technisch und betrieblich zweckmäßige Gebäude, Fahrzeuge und Infrastruktur von rund 88,5 Millionen Euro. Diese Summe ist natürlich in den Planungen berücksichtigt.
Derzeit gibt es konstruktive Gespräche zwischen Land, Stadt, Energie AG und Salzburg AG, wie man ein etwaiges Risiko im Zuge der Neuordnung berücksichtigt. Hier ist die Salzburg AG offen, ihren Beitrag zu leisten.

Das Investitions-Delta ergibt sich zu einem großen Teil aus der unterschiedlichen Betrachtungsweise der Sanierungen der Obusremise in der Alpenstraße.
Der vom Kontrollamt dafür angeführte Investitionsbedarf basiert auf einer vor fünf Jahren erstellten Planung für eine Komplettsanierung mit Qualitätsstandard eines Neubaus. Da dies über die technischen und betrieblichen Notwendigkeiten hinausgeht, hat sich das Unternehmen für eine Sanierung der Remise im technisch notwendigen Ausmaß entschieden. Diese Investitionen werden Schritt für Schritt umgesetzt. In den vergangenen Jahren wurden bereits 7 Millionen Euro investiert. In den Planungsrechnungen bis 2032 sind weitere 14,5 Millionen Euro vorgesehen. Das Kontrollamt stellt in dieser Frage fest, dass eine gesamtheitliche Investitionsstrategie auch in Etappen über einen gewissen Zeitraum umgesetzt werden kann.

Ein weiterer Aspekt ist die diskutierte verkürzte Nutzungsdauer der Obusse auf 15 Jahre. Dies steht allerdings im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschonung, da die heutigen Obusse auf eine Nutzungsdauer von 20 Jahren ausgelegt sind. Eine verkürzte Nutzungsdauer bringt dem Fahrgast keine Vorteile, da bereits heute ein Großteil der Flotte klimatisiert, barrierefrei und mit Batteriehilfsantrieben ausgestattet ist. Den höheren Instandhaltungskosten, sind geringere Investitionskosten gegenüberzustellen. Die wirtschaftliche Gesamtbetrachtung (Investitionskosten vs. Instandhaltungskosten) zeigt signifikante Vorteile der 20-jährigen Nutzungsdauer. In dieser Frage stellt das Kontrollamt fest, dass sich die Dauer der Nutzung nach der Wirtschaftlichkeit bei den Kosten und der Betriebssicherheit richten soll.

Die Salzburg AG ist eine Green Tech Company, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen das Leben der Salzburgerinnen und Salzburger erleichtert. Aufgrund ihres einzigartigen Portfolios kann das Unternehmen digitalisierte Lösungen in allen Lebensbereichen anbieten. Nachhaltige und klimafreundliche Versorgung mit sauberer Energie, Telekommunikation, Internet und Kabel TV sind allen Salzburgerinnen und Salzburgern garantiert. Das Unternehmen ist außerdem Komplettanbieter in den Bereichen E-Mobilität und Photovoltaik. Im Geschäftsjahr 2021 verzeichnete die Salzburg AG mit rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 1,72 Milliarden Euro Umsatz.


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