Salzburg AG treibt Energieunabhängigkeit weiter voran Aufsichtsrat gibt Bau von Wasserkraftwerken Stegenwald und Sulzau frei „Trotz oder gerade wegen der schwierigen geopolitischen Lage müssen wir unseren Weg zu 100 Prozent erneuerbarer Energieerzeugung in Salzburg mit voller Konsequenz weiter verfolgen. Daher hat der Aufsichtsrat heute ein Investitionsbudget von 252 Millionen Euro freigegeben. Die Investitionen von mehr als 36 Millionen Euro in den Ausbau der Erneuerbaren führen uns Schritt für Schritt in Richtung mehr Energieunabhängigkeit. Nur mit einer unabhängigen Energieversorgung wird es uns zukünftig gelingen Salzburgs Wirtschaft, die regionale Wertschöpfung und die Arbeitsplätze im Bundesland zu erhalten“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Landeshauptmann Wilfried Haslauer die diesjährigen Investitionen der Salzburg AG. „Ich möchte mich als Vorsitzender und im Namen des gesamten Aufsichtsrates recht herzlich für die zielorientierte Arbeit und den großen Einsatz von Herrn Dr. Schitter bedanken. Er hat die Salzburg AG in den vergangenen Jahren transformiert und für die Zukunft robust aufgestellt. Wir wünschen ihm alles Gute für seine neue Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Energie AG.“ „Es ist der richtige Weg an den zukunftsweisenden Investitionen des Unternehmens festzuhalten. Mit mehr als 36 Millionen Euro finanzieren wir im kommenden Jahr unter anderem den Baustart der Wasserkraftwerke Stegenwald und Sulzau. Weiter forcieren wir Windkraft- und Photovoltaik-Strategien und deren Planungen. Davon fließen 16 Millionen Euro 2023 in den Ausbau der CO2-freien Wärmeerzeugung und in die Ertüchtigung und den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes in Salzburg. Mit genau diesen Projekten machen wir unsere Wärme- und auch unsere Energieerzeugung unabhängiger vom internationalen Energiemarkt und von ausländischen Gasimporten“, so Salzburg AG CEO Leonhard Schitter. Grünes Licht für neues Kraftwerk für den Pinzgau Die Salzburg AG errichtet gemeinsam mit ihrem regionalen Partner, der Lichtgenossenschaft Neukirchen, ein Wasserkraftwerk am Obersulzbach. Das Kraftwerk Sulzau wird durch Wasser aus der bestehenden Blauseesperre betrieben. Von hier aus werden bis zu neun Kubikmeter Wasser pro Sekunde gefasst und durch eine zwei Kilometer lange Leitung in das Krafthaus geleitet. Zwei Turbinen erzeugen bei einer Engpassleistung von 6 MW zukünftig bis zu 18,4 GWh Strom pro Jahr. Der Baustart ist mit April 2023 festgesetzt, die Baudauer beträgt zirka zwei Jahre. Gemeinsam mit der Lichtgenossenschaft Neukirchen investiert die Salzburg AG rund 23,5 Millionen Euro in den Neubau des Kraftwerks Sulzau am Obersulzbach. Realisierung des Kraftwerk Stegenwald Seit 2010 arbeiten die Salzburg AG und der Verbund daran, die Genehmigung für das gemeinsame Salzach-Kraftwerk Stegenwald zu erlangen. Heute wurde der Bau des Wasserkraftwerks in der Aufsichtsratssitzung beschlossen. Auch der Verbund-Konzern möchte das Großprojekt in seiner nächsten Aufsichtsratssitzung zum Bau freigeben lassen. Das Laufkraftwerk an der mittleren Salzach soll nach Fertigstellung 72,8 GWh Strom (p. a.) für die Region liefern. Zwei Turbinen ermöglichen eine Engpassleistung von 14,3 MW. Gemeinsam investieren Salzburg AG und Verbund rund 100 Millionen Euro in das Kraftwerk mit einem geplanten Baubeginn im ersten Quartal 2023 und einer geschätzten Bauzeit von etwas mehr als zwei Jahren. „Das Kraftwerk Stegenwald hat es verdeutlicht: Es braucht dringend – und zwar ganz dringend – kürzere Verfahren, da wir ansonsten keine wirkliche Planungssicherheit haben. Wir könnten ein Wasserkraftwerk in zwei Jahren bauen, aber leider ziehen sich die Verfahren über Jahre hinweg. Mit Einsprüchen und dem Erlangen aller Genehmigungen hat sich der Bau des Kraftwerks Stegenwald um mindestens sieben Jahre verzögert, immerhin planen wir gemeinsam mit dem Verbund bereits seit 2010 an diesem Wasserkraftwerk“, so Schitter. Siezenheim II liefert ab Oktober 2023 saubere Wärme Die Fertigstellung des Biomasse-Heizkraftwerks Siezenheim II ist ein wichtiger Eckpfeiler in der CO2-neutralen Wärmeversorgung von Salzburg. Im September 2023 geht das HKW in den Probebetrieb, damit es – rechtzeitig zur Heizsaison – im Oktober mehr als 8.000 Haushalte mit Bio-Fernwärme versorgen kann. Mit dem neuen Heizkraftwerk Siezenheim II können zukünftig mehr als 40 Prozent der Fernwärme klimaneutral erzeugt werden. Durch den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung wird in Siezenheim II neben Wärme gleichzeitig auch Strom produziert. So werden alle Ressourcen optimal genutzt. Ein weiteres wichtiges Biowärmeprojekt beschleunigt den Weg in Richtung umweltfreundlicher Wärmeerzeugung: „Mit der Nutzung der industriellen Abwärme der Firma Kaindl ab 2026 schaffen wir es, den fossilen Anteil in der Fernwärme auf ein Drittel zu reduzieren; zwei Drittel stammen dann aus biogenen Quellen. Unser Ziel ist es die Fernwärme bis 2040 völlig zu dekarbonisieren“, erklärt Leonhard Schitter die Strategie. Weiterer Ausbau der Fernwärme Süd-West-Spange 2023 setzt die Salzburg AG die Bauarbeiten an der Fernwärme Süd-West-Spange weiter fort. Nach dem erfolgreichen Spatenstich im Oktober 2022 werden ab 2023 Haushalte in den Bereichen des Airportcenters und der Stieglbrauerei ans Fernwärmenetz der Salzburg AG angeschlossen. Der zweite Bauabschnitt wird sich über das gesamte Jahr 2023 ziehen, die Fertigstellung der Süd-West-Spange ist mit 2026 geplant. Bis dahin werden die Stadtteile Maxglan und Himmelreich an das Fernwärmenetz der Salzburg AG angeschlossen. Die Gesamtinvestitionen des Projekts belaufen sich auf 24,6 Millionen Euro, 2023 werden 3,5 Millionen Euro investiert.